„Monsteroma“ von Lena Steffinger

Neulich beim Vorlesen platze es aus der Mittleren heraus: „Warum müssen die Omas in den Geschichten immer so nett sein und dauernd leckeren Kuchen backen.“

Das verwirrte mich doch ein wenig, da sie zwei kuchenbackende Lieblingsomas hat.

Kurz nachgefragt – die Antwort kam prompt: „Es ist einfach so langweilig, wenn alle nur lieb und nett sind und alles prima klappt.“

❓Hmmm, was sagt man einem Kind darauf ❓Was würdet Ihr Eurem Kind antworten ❓

Ich kann sie ja gut verstehen, denn auch ich lese am liebsten dramatische und realistische Bücher.

Kurzerhand besorgte ich für uns ein Kinderbuch, in dem die Oma keine Traumoma ist. Die Geschichte in dem Buch hat die Mittlere dann begeistert.

Vor dem Lesen durfte Töchterchen sich eine Monster-Oma ausmalen. Dabei ist das Bild auf dem Foto entstanden. Was soll man sich unter solch einem Wort auch vorstellen, als eine grässliche Gestalt aus Alpträumen😅

Und nun zur Geschichte im Buch:

Ein kleines Mädchen wächst in einem behüteten Elternhaus mit ihr zugewandten Eltern auf. Eine harmonische Geschichte, wäre da nicht einmal im Jahr der Geburtstag einer Monsteroma.

Den ganzen Monat vor dem Geburtstag seiner Mutter ist der Papa des Mädchens komplett neben der Spur. Und immer wenn die Sprache auf seine Mutter kommt, nennt er sie Monsteroma. 

Die Oma ist weit entfernt von einer Traumoma – hat sie ihre Enkeltochter wohl noch nie gesehen bzw. bisher nicht kennengelernt. Ist es das Desinteresse der Oma oder das Verschulden des Papas? Das bleibt im Buch offen.

Papa nennt seine Mutter Monsteroma und das macht seine Tochter neugierig. Sie möchte ihre Oma kennenlernen und kommt zum jährlichen Geburtstagsbesuch ihres Vaters bei Oma dieses Mal mit. Was das für die Mutter – Sohn – Beziehung bedeutet lest ihr am Besten selbst im Buch nach.

Ich liebe Kinderbücher, die Themen aufgreifen, die nicht ins Schema der perfekten Familie passen, aber doch den Nerv treffen. Die Kinder werden beim Vorlesen mit ihren Erlebnissen abgeholt und können oft Fragen endlich einmal stellen.

Dieses Buch
👀offenbart den besonderen Blick auf die Welt

„Monsteroma“ von Lena Steffinger, erschienen 2022 beim Verlag Kunstanstifter

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