Ein märchenhafter Roman voller phantastischer, fast schon surrealer Elemente.
Dieses düstere Debüt von Stefanie vor Schulte hat mir wunderbare Lesestunden beschert und lässt mich voller Spannung auf ein weiteres Werk der Autorin zurück.
Martin ist ein Überlebender. Nur erwurde von seinem Vater bei dessen Amoklauf in der eigenen Familie am Leben gelassen. Nun lebt er in einem Dorf volle Einfalt und hat als einzigen Freund seinen schwarzen Hahn. Dieser ist mehr als ein Haustier. Er ist ein phantastisches Element in dieser düsteren Geschichte, die in einer grausamen Welt spielt, die Martin als Glanzpunkt erhellt. Zu Martins Glück bemerken manche Menschen dieses Licht und statt wie die meisten sich davon gedemütigt zu fühlen und sich von Martin abzuwenden, helfen sie ihm auf seinem Weg. Martin hat sich ein großes Ziel gesetzt und das Erreichen löst überraschend stückchenweit auch das Unverständnis über die Handlung seines Vaters.
Dieses Buch unterhält nicht nur, sondern lässt uns auch wieder stärker die Bequemlichkeiten unseres Lebens erkennen.
„Junge mit schwarzem Hahn“ von Stafanie vor Schulte, 224 S., erschienen 2021 im Diogenes Verlag ISBN 978-3-257-07166-5